Dieser Brief wurde von Seraina Weber an die meisten Kantonsärzte, Vorsteher der Gesundheitsdepartemente, Bundeshaus und BAG geschickt. Brief als PDF.
Sehr geehrte Damen und Herren
Die Corona Pandemie dauert nun schon über ein Jahr und langsam aber sicher gehöre ich zu den Menschen, die dieses Spiel mit der Angst der Menschen nicht mehr kommentarlos hinnehmen können. Ich arbeite seit vielen Jahren im Gesundheitswesen, lange Zeit „nur“ am Bett von multimorbiden, schwerkranken Menschen. Hämatologie und Onkologie gehören genauso zu meinen Spezialgebieten wie Infektiologie. Durch meine Arbeit ist mir absolut bewusst, wie immungeschwächte Menschen auf einen harmlosen Erreger reagieren können. Auf der anderen Seite weiss ich auch was es bedeutet, mit infektiösen Patienten zu arbeiten und sich selber tagtäglich dem Risiko einer eigenen Ansteckung auszusetzen sowie ständig im Bewusstsein zu tragen, bei nicht korrektem Einhalten der Hygienemassnahmen möglicherweise die Keime direkt an die am meisten geschwächten Patienten weiterzutragen.
Covid 19 ist ein Virus, welches leicht übertragbar ist, geschwächte und ältere Menschen gefährdet. Daran zweifle ich keinen Moment und sehe mich zu keinem Zeitpunkt als eine sogenannte „Coronaleugnerin“. Jedoch stehen die Massnahmen, welche weltweit und somit auch in der Schweiz getroffen werden, in keinem Verhältnis zu der Gefährlichkeit der Erkrankung! Die Erreger werden dermassen aktiv, ja schon aggressiv gesucht, da ist es logisch, dass sie auch gefunden werden. Doch WARUM? Ich sehe keinen Grund für die Notwendigkeit dieser Testerei. Wenn es einem Menschen so schlecht geht, dass er in ein Spital eingewiesen werden muss, macht es absolut Sinn, einen Test durchzuführen (jedoch sinnvollerweise auf alle respiratorischen Infekte, was meines Wissens unterdessen in einigen Spitälern gemacht wird), damit es zu keinen nosokomialen Infektionen kommt. Doch warum man nun bei gesunden Kindern testet, in Betrieben, welche nicht in engem Kontakt mit immungeschwächten Personen stehen, macht für mich absolut keinen Sinn. Im Gegenteil, es schürt Angst. Gerade unter den Kindern, welche es altersgemäss gar nicht verstehen können. Kinder, welche nicht an den Tests mitmachen „dürfen“, fühlen sich von Lehrpersonen schlecht behandelt, haben Angst, dass sie keine Freunde mehr haben könnten und ausgeschlossen werden von den Klassenkameraden. Ist das nicht viel gefährlicher als das Virus selbst? Die Kinder sind unsere Zukunft, es sollte doch auch unser erwachsenen Anliegen sein, dass sie zu empathischen, selbstsicheren Menschen heranwachsen? Oder möchte jemand im Alter von Menschen gepflegt werden, die kein Gefühl für Empathie und Sozialverhalten in sich tragen? Schlicht, weil es zu lernen ihnen verwehrt wurde?
Von Kindern zu Teenager. Im Pubertätsalter ist es von höchster Wichtigkeit, sich mit gleichaltrigen auszutauschen, Zeit zusammen zu verbringen, Menschen kennenlernen, ja, auch mal sich betrinken an einer Party und mit den Folgen davon aufzuwachen. Freude und Enttäuschung zu erfahren, Fehler zu machen, aus diesen zu lernen für ihre Zukunft! Ihnen bleibt das momentan alles verwehrr, sie können ihr Ich so kaum finden. Ausserdem ist der eh schon bedenklich hohe Handykonsum allerorts ein Thema. Durch Homeschooling, sich nicht in Natura treffen und ausgehen können etc wird dieser Konsum ins Unermessliche steigen! Was wiederum zu eogoistischen, unempathischen jungen Menschen führt! Es wird ihnen die Jugend gestohlen!
Nun zu den arbeitenden Erwachsenen. Diese Gruppe Menschen hat immer mehr exenstielle Ängste! Bereits viele haben ihre Arbeit verloren, haben möglicherweise ihr ganzes Vermögen in ein Restaurant, ein Hotel oder eine Firma gelegt. Restaurants sind geschlossen, Hotels unterbelegt, Firmen verlieren Kunden (selbstverständlich je nach Fachgebiet unterschiedlich). Diese Menschen leiden immer mehr unter Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen, welche auch immer öfter in Suizid enden. Auch dies ist meiner Meinung nach bei Weitem schlimmer als Covid 19!!
Glücklicherweise gehöre ich einer Berufsgruppe an, welche nicht so schnell arbeitslos wird. Jedochwurde in den letzten Jahren immer im Gesundheitssystem gespart, speziell der Pflegeberuf leidet unter sehr schlechten Bedingungen, sodass das Erlernen des Berufes unattraktiv ist. An Betten mangelt es nicht, diese können schnell aufgestellt werden. Doch es mangelt an ausgebildetem Personal, welches die Menschen IN den Betten betreut. Was nicht wunderlich ist. Das Traurige ist, dass Pflegende immer alles möglich machen, nicht selten sich selber dabei aufgeben, nicht mehr abschalten und entspannen können. So merkt kaum jemand wie es tatsächlich hinter den Kulissen aussieht. DARAN sollte was geändert werden.
Nun zu den älteren Erwachsenen. Klar ist diese Altersgruppe besonders verängstigt und fühlt sich bedroht. Zu Recht. Und ich wünsche NIEMANDEM, aufgrund von Covid19 versterben zu müssen. Diese Menschen müssen geschützt werden. Dennoch gibt es ein grosses ABER. Das Leben dieser Menschen neigt sich dem Ende zu. Das ist der natürliche Lauf des Lebens, daran können wir nichts ändern. Auch die beste Medizin nicht. Einsamkeit und Depression ist im Alter ein grosses Thema. Überlegen Sie sich bitte, wie Sie sich ihren Lebensabend vorstellen! Isoliert von der Familie? Alleine in einem Altersheim oder einer Wohnung, welche aus Angst oder mangelnden Kräften nicht verlassen werden kann? Ohne physischen Kontakt zu den eigenen Kindern, Enkelkindern, vielleicht sogar Urenkeln? Ich bin absolut überzeugt, dass sich niemand einen solchen Lebensabend wünscht. Trotz Angst würden bestimmt viele ältere Menschen lieber das Virus inklusive allen möglichen Komplikationen in Kauf nehmen, um ihre Familie um sich zu haben. Die Impfungen laufen nur scheppernd, warum? Wenn es denn das Wundermittel ist, sei es tatsächlich wirksam oder reines Placebo, sollte es doch möglich sein, dies so voranzutreiben, dass sich alle Menschen wieder normal bewegen können? Alle brauchen das, aus verschiedensten Gründen!! Wir sehnen uns nach Normalität, nach menschlichem Kontakt!!! Es ist dringend nötig, die Maßnahmen aufzuheben, bevor die Menschen durchdrehen. Bereits jetzt verpetzen sich die Menschen gegenseitig, wechseln die Strassenseite, grüssen nicht mehr, etc. Langsam aber sicher werden immer mehr Menschen zu egoistischen Wesen, was den Frieden unrereinander nicht mehr lange gewährleistet!! Und dass es auf der Strasse eskaliert, möchte wohl niemand.
Danke für die Kenntnisnahme!
Freundliche Grüsse
Seraina Weber