Von Yves Burgener, Patrik Doppler und Thomas Boillat (Originalbeitrag)
Die Grafik des BAG zeigt eindrücklich seit 14 Wochen ein konstantes Bild. Die Zahl der freien IPS-Betten verharrt bei fast 200 oder mehr Betten. Als während des Lockdowns im März die Spitaleinweisungen und damit auch die Belegung der Betten auf der Intensivstation kontinuierlich zunahmen, wurden zusätzliche Kapazitäten geschaffen. Seither sehen wir sowohl bei der Zahl der freien IPS-Betten als auch bei der Belegung auf den normalen Stationen das fast gleiche Bild. Die Auslastung bleibt stabil. Alle negativen Prognosen der letzten Tage und Wochen, wonach die IPS-Betten und Spitalbetten sehr bald „voll“ wären, haben sich zum Glück nicht bewahrheitet.
Deshalb wünschen wir uns eine wahrheitsgetreue Berichterstattung und Transparenz sowohl durch die Behörden als auch durch die Medien. Wir lehnen eine angstverbreitende Informationspolitik ab. Denn in der Schweiz haben wir ein gut funktionierendes Gesundheitssystem mit hervorragendem Fachpersonal. Die medizinische Versorgung ist wohl in keinem anderen Land so effizient und gut organisiert. Das sollte uns Mut machen.
Volkswirtschaftlich wäre es doch sinnvoller, bei Bedarf die Kapazitäten in den Spitälern weiter zu erhöhen, anstatt diverse Wirtschaftsbranchen wie Gastronomie, Reiseveranstalter und Kulturschaffende mit tiefgreifenden Massnahmen in den Ruin zu treiben und damit viele Stellen verschwinden zu lassen. Die Jobsicherheit gehört zu einer der stärksten Einflüsse auf das psychische Wohlbefinden. Dieses wiederum wirkt sich auch auf Gesundheit und Immunsystem aus.
Nach 8 Monaten sind die Kollateralschäden (gesundheitlich und wirtschaftlich) viel gravierender, als dass es Covid-19 je hätte verursachen können.