Eine Übersicht der Unwahrheiten

Ein Artikel von coronadifferenziert.ch, Autor Thomas Boillat

Wir bemängeln, dass der Dialog nicht stattfindet und nur schwarz/weiss berichtet wird. Ein offener Dialog mit einer offenen Nutzenabwägung würde gegenseitig zum Verständnis beitragen.

Wir erhalten diverse Zuschriften, einige davon kritisch, jedoch gibt es ganz viele offene Fragen, die uns noch niemand beantworten konnte. Vieles davon sind Unwahrheiten, die sich dank der medialen Berichterstattung hartnäckig halten. Im Folgenden möchten wir auf die einzelnen Unwahrheiten eingehen, die immer wieder Gesprächsstoff sind. Wichtig: an den offiziellen Zahlen zweifeln wir nicht, die Konsequenzen daraus sind für uns aber nicht nachvollziehbar. Gerne veröffentlichen wir auch entsprechende wissenschaftliche Artikel, die unseren Punkten widersprechen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Taskforce
  2. Lockdown
  3. einfache und unbürokratische Hilfe
  4. Fallzahlen als verlässlicher Wert
  5. R-Wert über 1 beim zweiten Lockdown
  6. Kollateralschäden werden in Kauf genommen
  7. Schutz einer Maske
  8. Übersterblichkeit
  9. Massnahmen in anderen Ländern
  10. Unterstützung der aktuellen Massnahmen
  11. “Wir müssen jetzt durchhalten”
  12. Regierungen agieren ausgewogen mit nachvollziehbaren Gründen

 

1. Aussage: Die Taskforce ist ein vom Bundesrat einberufenes Gremium, welches mögliche Szenarien aufzeigt und breit aufgestellt ist.

Diese Meinung haben viele Personen. Die Task Force ist ein weitgehend selbsternanntes Gremium. Das von vier Professoren privat erstellte Gründungskonzept wurde vom Bundesamt für Gesundheit praktisch wortgleich in einen Auftrag umgewandelt. Weshalb kritische Stimmen nicht miteinbezogen werden (bspw. Prof. Vernazza) ist ebenso unklar, wie Ihre Glaubwürdigkeit nach diversen heftigen Fehlprognosen (überfüllte Spitäler in 10 resp. 5 Tagen, die Hochrechnungen der «britischen Mutation» haben sich überhaupt nicht bewahrheitet, Hochrechnungen, die rein mathematisch sind und gemäss eigener Auskunft der Taskforce keine realistische Darstellung sind.

Auch aus diesen Gründen fordern 88 Ärztinnen und Ärzte (die öffentlich mit Ihren Namen einstehen) u.a. die Aufhebung der Taskforce.

Quellen:

 

2. Aussage: Der Lockdown ist ein effizientes Mittel, um die Ansteckungszahlen zu senken und unser Gesundheitssystem zu entlasten

Diese Aussage ist falsch. Die Fallzahlen sind bereits vor dem zweiten Lockdown deutlich gesunken. Auch ohne Lockdown und mit den vorhandenen Schutzkonzepten wären die Zahlen aller Voraussicht nach weiter gesunken. Der Lockdown hat keinen Umkehr von steigenden zu sinkenden Zahlen bewirkt, sondern lediglich die sinkenden Zahlen weiter sinken lassen. Der grosse Sprung der sinkenden Zahlen (von ca. 10‘000 Fällen pro Tag auf ca. 4‘000 pro Tag) geschah VOR dem Lockdown. Ebenso sind und waren die Spitäler zu keinem Zeitpunkt überlastet, es waren schweizweit IMMER über 22 % der IPS-Betten unbelegt. Kantonale Differenzen dürfen bei einer Krise von weltweitem Ausmass keine Rolle spielen – schweizweit herrscht zu keinem Zeitpunkt eine Knappheit an IPS-Betten. Es wurden sogar Betten abgebaut, z.B. auch seit dem Lockdown (22.02: 1118 Betten, 23.02: 952 Betten, also ein Abbau von über 10 %).

Quellen:

 

3. Aussage: Vom Lockdown betroffene Betriebe erhalten einfache und unbürokratische Hilfe

Auch diese Aussage ist für den zweiten Lockdown falsch. Die Amtsstellen haben einen rauen Umgangston für Leute, denen der Betrieb vom Bund zwangsgeschlossen (!) wurde. Diese Leute haben KEIN Eigenverschulden. Auszug aus einer Antwort der kantonalen Amtsstelle:

Wir bitten Sie, uns die aufgeführten Unterlagen innert 10 Tagen an die Email-Adresse xy zu senden.

Diese Frist ist verbindlich. Sollten wir die geforderten Unterlagen nicht rechtzeitig erhalten, werden wir Ihr Gesuch ohne weitere Mahnung und ohne Begründung abweisen.

So wird mit Personen umgegangen, denen der Staat den Betrieb geschlossen hat. Man sucht keine gemeinsamen Lösungen und unterstützt die Betriebe, man weist sie eiskalt ab. Hier noch die Auflistung der notwendigen Unterlagen, bspw. für den Kanton Solothurn: Auszug Betreibungsregister, Auszug Handelsregister, letzte Steuerverfügung, Jahresabschlüsse 18+19, definitiver oder provisorischer Abschluss 20, Mehrwertsteuerabrechnungen 18+19, Auszug Geschäftskonto und aktueller Kontoabschluss, Fixkostenübersicht.

Das wird von Leuten verlangt, die eigentlich keine Hilfe wollen, die aber Hilfe BRAUCHEN, weil der Staat Ihren Betrieb geschlossen hat. Das ist keine einfache und unbürokratische Hilfe. Die betroffenen Gewerbler sind keine Treuhänder, das sind Wirte, Fitnesscenterbetreiber etc., die unschuldig an der aktuellen Situation sind. Wir wissen von einigen Betrieben, dass das Geld erst sehr spät fliesst und man eher das Gegenteil von einer freundlichen Unterstützung bekommt.

Einfach, rasch und unkompliziert wären die Jahresumsätze 2018 + 2019 und darauf basierend einen entsprechenden Anteil innert 10 Tagen dem Betrieb gutschreiben. Auch eine Hotline, die HILFT und nicht FORDERT, wäre hier mehr als angebracht.

Quellen:

  • Erfahrungsberichte sowie die offiziellen Angaben der Kantone zur Umsetzung der Härtefallmassnahmen

 

4. Aussage: Die Fallzahlen (Laborbestätigte Fälle) sind ein verlässlicher Wert, um das Ausmass der Pandemie aufzuzeigen

Die „Fallzahlen“ basieren auf einem Test, der nachweist, ob gewisses Material vorhanden ist nach x-beliebiger Verdoppelung. Er sagt nichts darüber aus, ob jemand infektiös ist und die Krankheit ausgebrochen ist (das ist Fakt, Sie werden keinen anderslautenden wissenschaftlichen Bericht finden). Warum genau stürzen wir uns also auf diese Zahlen? Gewissen Leuten ist es auch unmöglich, einen negativen Text zu kreieren (bspw. Für Reisen), obwohl sie Corona längst ausgestanden haben. Die negativen Testresultate der Schnelltests sowie der Massentests fliessen zudem gar nicht in die Testresultate mit ein, damit die Positivrate hoch gehalten werden kann. Trotzdem werden tagtäglich mantraartig diese „Fallzahlen“ überall publiziert und verglichen.

Quellen:

 

5. Aussage: Der zweite Lockdown ist wegen einem R-Wert über 1 notwendig gewesen

Der R-Wert als Grundlage für Handeln ist nicht nachvollziehbar, wird aber immer wieder erwähnt (auch vom Bundesrat). Die Berechnungsformel ist nicht offengelegt und er wird nach Belieben nachträglich korrigiert. U.a. war ein positiver R-Wert für den zweiten Lockdown ausschlaggebend und genau dieser Wert wurde dann später nach unten korrigiert. Der R-Wert ist in beide Richtungen exponentiell, also auch, wenn er immer unter 1 ist. Bedeutet im Umkehrschluss, dass dieser Wert irgendwann wieder über 1 geht (ausser die Zahlen sinken immer). Somit haben wir seit Monaten eine exponentielle Schrumpfung, nur interessiert das niemanden. Steigen die Zahlen wieder = R-Wert über 1, wird es wieder einen Aufschrei geben.

Quellen:

 

6. Aussage: Kollateralschäden werden ganz bewusst in Kauf genommen.

Noch an keiner Medienkonferenz oder offiziellen Information haben wir von einer bewussten Abwägung der Kollateralschäden gelesen. Diese Schäden sind unserer Meinung nach immens und werden nicht in Relation zu den Massnahmen gestellt. Beispielsweise haben wir nie vernommen, dass ein Bundesrat sagt: uns sind die Kollateralschäden wie (s. Liste unten) bewusst. Wir erachten diese als vertretbar, um das Ziel von xy (das Ziel der Massnahmen ist uns nicht bekannt) zu erreichen. Schlimme Kollateralschäden sind beispielsweise:

  • Die Gesundheit umfasst gemäss WHO explizit auch das geistige und soziale Wohlergehen. Depressionen, psychischen Belastungen, Existenzängste, häusliche Gewalt etc. nehmen zu.
  • Diagnosen von lebensbedrohenden Krankheiten werden hinausgezögert und Therapien werden verschoben. Anstatt das Immunsystem zu stärken, wird es geschwächt indem Sportstätten und Fitnesscenter geschlossen werden und soziale Kontakte reduziert, die Leute sind gereizt (das psychische Wohlergehen trägt viel zur Gesundheit bei)
  • Schöne, kraftgebende Momente wie Hochzeiten, Taufen oder Geburtstagsfeiern bleiben aus
  • Traurige Momente wie Beerdigungen finden in einem schlimmen Rahmen statt: man kann nicht mal mehr richtig von seinen Liebsten Abschied nehmen, man hat ein schlechtes Gewissen, wenn man jemanden umarmt.
  • Schwierige Momente wie Spitalbesuche die plötzlich nur ganz beschränkt möglich sind.
  • Einsames Sterben: Der Besuch wird den Leuten oft verboten resp. ist nur sehr beschränkt möglich.
  • Es entstehen riesige Defizite in der Bildung durch die Schulschliessungen. Die positive Entwicklung der Kinder hängt auch davon ab, dass sie die Mimik der Mitschüler und Lehrpersonen sehen und verstehen sowie im Alltag von Ängsten befreit werden, statt Ängste zu schüren.
  • Finanzielle Schäden durch Betriebe, die Zwangsgeschlossen werden und Personen, die in Quarantäne gesendet werden. Ein Kleinbetrieb kann es sich nicht leisten, dass regelmässig kerngesunde Personen daheimbleiben müssen (Arbeitsausfall)
  • Eine hohe (Jugend-)Arbeitslosigkeit
  • Alte Personen werden (teilweise gegen ihren Willen) zwangsisoliert. Viele würden lieber ihre Enkel sehen und sind sich der Endlichkeit des Lebens sehr wohl bewusst, möchten aber die restlichen Jahre lieber noch in einem sozialen Umfeld leben und nehmen dafür auch ihren Tod in Kauf.
  • Es gab/gibt weltweit mehr Armut als in den letzten Jahren wegen der Massnahmen
  • Beeinträchtigte Menschen leiden sehr stark unter den Massnahmen.

Quellen: Zu jedem einzelnen Punkt gibt es Unmengen an Berichten, jedoch haben wir nie einen Entscheidungsträger sagen hören, dass er/sie dies alles ganz bewusst in Kauf nimmt, um sein Ziel (welches?) mit den Massnahmen zu erreichen. Die Kollateralschäden werden totgeschwiegen und niemand übernimmt hierfür die Verantwortung.

 

7. Aussage: die Maske schützt mich vor Ansteckungen

Leider konnten wir heute keine wissenschaftlichen Informationen finden, die dies belegen bei der jetzigen Anwendung der Masken. Gesundheitspersonen haben das Anziehen, Entfernen, Wechseln etc. der Masken geübt und instruiert bekommen (unabhängig von der jetzigen Situation). Das jetzige „Ich gehe in den Laden und stülpe mir einen Fötzel aus der Tasche über den Kopf“ stellt eher eine Gefahr wegen anderen Viren dar. Gerne lassen wir uns korrigieren – eine aussagekräftige Studie würden wir auch auf dieser Plattform veröffentlichen.

Quellen:

 

8. Aussage: Das Coronavirus führt zu einer hohen Übersterblichkeit

Eine Übersterblichkeit bei unter 75 jährlichen liegt nicht vor, im Gegenteil! Für einen Grossteil der Bevölkerung besteht absolut kein höheres Sterberisiko. Weshalb dann nicht die älteren Personen, die es dann auch wünschen, besser schützen (analog bspw. der Forderung von https://lockdown-stop.ch/).

 

9. Aussage: „in Deutschland ist es ja noch schlimmer“ oder „in Schweden ist es weniger schlimm“

Kann das für irgendetwas eine Begründung sein? Dass es anderswo schlimmer (oder wenigerschlimm) ist? Ohne der Abwägung der Nutzen und Konsequenzen?

 

10. Aussage: die meisten Parteien der Schweiz unterstützen die aktuellen Massnahmen und Empfehlungen

Diese Aussage ist zwar korrekt (gemäss den Webseiten der Parteien). Jedoch behaupten wir, dass sich hier ganz viele Leute selber belügen: Kennen Sie eine einzige Familie (4-5 Personen), die seit Dezember niemanden mehr getroffen hat? Sollen sich Familien, die sich vorher mehrmals in der Woche getroffen haben, jetzt sozial isolieren? Kleine Kinder ihre Omis und Gottis nicht mehr sehen? Sollen sich Familien komplett von allen isolieren?

Der Aufruf des Bundesrats „Treffen Sie so wenige Menschen wie möglich“ würde bedeuten: Alles online bestellen, niemanden treffen. Der Aufruf lautet nicht: “Treffen Sie bewusst weniger Leute und pflegen Sie Kontakte intensiver”. Nein, es heisst „treffen Sie so wenige Menschen wie möglich“. Uns schockiert das zutiefest. Das würde auch bedeuten, keine Treffen im freien, keine Ausflüge, kein Skifahren, keine Fasnacht in Mini-Gruppen etc. Genauso dasselbe gilt für den Aufruf “Bleiben Sie zuhause” und “sowie auf nicht-notwendige Reisen und auf Ausflüge zu verzichten.

Wir behaupten, hier wird gelogen resp. die Leute belügen sich selbst und biegen sich die Regeln selber zurecht und dann „sind diese schon ok“. Genauso wie die Vorschrift, dass wer zu zweit im Auto unterwegs ist, eine Maske tragen muss (Familie ausgenommen). Also auch Personen, die den ganzen Tag gemeinsam handwerklich arbeiten.

 

11. Aussage: wir müssen jetzt noch durchhalten, dann kommt das «normale Leben zurück»

Wir sehen kein Ende. Grund: es wird kein konkretes Ziel bekanntgegeben. Geht es um das Gesundheitswesen? Um den R-Wert? Um irgendwelche Fallzahlen. Das Coronavirus ist ein Virus, es wird immer mutieren. Anstatt einzugestehen, dass es zwar gefährlich ist aber in keinem Verhältnis zu den Massnahmen steht, werden weiterhin riesige Kollateralschäden in Kauf genommen ohne darüber zu berichten.

Quellen: Wir finden keine Quellen, die das Ziel klar definieren. Mit immer neuen Gründen (Gesundheitssystem, R-Wert, IPS-Betten, Mutationen, Angst vor Mutationen, mögliche Mutationen, ansteigende Zahlen) werden Restriktionen aufrechterhalten oder verschärf.

 

12. Aussage: Regierungen agieren ausgewogen und ihre Massnahmen basieren auf nachvollziehbaren Gründen. Es findet ein Dialog statt.

Fragen an die Behörden und Regierungen werden nicht beantwortet oder mit Standardantworten zurückgewiesen. Berechtigte Fragen werden einfach ignoriert. Und wer öffentlich via bezahlte Inserate solche Fragen stellt, wird von der CH Media (einer der grossen Medienhäuser) blockiert. Man WILL keine Fragen, keine Nutzenabwägung und vor allem: keine Erklärungen.

Quelle

Ergänzend dazu: 1000 Gesundheitsfachpersonen haben einen Brief an den Bundesrat, alle Parlamentarier und Regierungsräte gesendet mit 15 Kritikpunkten analog den aufgeführten Kritikpunkten oben – sie werden totgeschwiegen. Das sind Fachleute. Aber eben, man will keine Fragen, keine öffentliche Diskussion. Quelle: covid-19-offener-brief-von-aerzten-wissenschaft-unternehmern-und-angehoerigen-der-gesundheitsberufe-der-schweiz/ (zum Originalbrief).

Ebenso fordern 88 Ärztinnen und Ärzte u.a. die Aufhebung der Taskforce: 88 Ärtzinnen und Ärtze fordern Lockerungen

Wir bemängeln, dass der Dialog nicht stattfindet und nur schwarz/weiss berichtet wird. Ein offener Dialog mit einer offenen Nutzenabwägung würde gegenseitig zum Verständnis beitragen.